Wieso gute Führung Respekt und Loyalität braucht

An was denken Sie, wenn Sie das Wort „Führungsqualität“ hören? Welche Eigenschaften haben qualifizierte Führungskräfte gemeinsam? Was macht eine gute Mitarbeiterführung aus? Wir sagen: das Konzept steht und fällt mit so einigen Kriterien – allen voran Respekt und Loyalität. Wie man sich diese erarbeitet, im besten Fall eine Win-Win-Situation für Führungskräfte und Mitarbeitende entstehen lässt und was das alles mit Ute Bock zu tun hat – finden Sie es heraus!

Der Name „Ute Bock“ ist wahrscheinlich vielen bekannt. Sie wurde 1942 in Linz geboren und ist am 19.01.2018 in Wien gestorben. Zeitlebens war sie eine unermüdliche Kämpferin für die Integration von Flüchtlingen. Sie hat als Gründerin und Obfrau das „Flüchtlingsprojekt Ute Bock“ geprägt und wurde unter anderem mit dem goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet.

Mitarbeiterführung mit Respekt und Loyalität

Bei einem Spaziergang entdecken wir am Donaukanal nun ein Graffiti, das Ute Bocks Namen in großen Lettern abbildet. Und das bringt uns zum Nachdenken: Wie hat sie sich derart großen Respekt erarbeitet, dass ihr jemand dieses Zeichen setzt? Was führt zu dieser starken Loyalität? Was kann man von Ute Bock als Vorkämpferin der Rechte (und Pflichten) von Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern, Flüchtlingen und Asylanten über „Führung“ lernen?

Wir kommen zu ein paar simplen, aber weitreichenden Schlüssen und Tipps für Ihre berufliche Praxis:

1. Führung braucht Persönlichkeit

Großartige Führungskräfte sind meist auch einprägsame Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten. Es geht nicht darum, das eigene (Führungs-)Leben an Karriereoptimierung und auf die Erwartungen der Umgebung auszurichten, sondern ein klares inneres Bild und eine Haltung zur eigenen Führungsarbeit zu entwickeln. Ute Bock mag in gewissen Zügen schrullig gewesen sein. Extrem in gewissen Aspekten. Aber eine eindrucksvolle Persönlichkeit!

2. Führung braucht Rückgrat

Damit meinen wir den Mut und die Entschlossenheit, die es braucht, um auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, Meinungen zu hinterfragen, die eigene Meinung zu vertreten und mit Widerständen umzugehen. Es ist keine Kunst, bei Schönwetter zu segeln, bei Starkwind hingegen schon! Für die Rechte von Flüchtlingen zu kämpfen, macht einen nicht überall populär. Aber wenn man davon überzeugt ist, das Richtige zu tun – ist dies wohl das Einzige, was man tun kann.

3. Führung braucht Humor

Viele Interviews mit und Berichte über Ute Bock zeigen eine Frau, die obgleich der Auseinandersetzung mit kontroversen Themen stets ein überaus natürliches und humorvolles Wesen ausstrahlte. Eine Person, die auch über sich selbst lachen konnte.

4. Führung braucht “can do” und “will do”

Führungsqualität bedeutet den Willen zu haben, die „unangenehmen“ und „dreckigen“ Dinge selbst anzupacken. Führung ist kein Glamour-Job. Führung bedeutet, die Ärmel aufzukrempeln und wenn nötig (unterstützt von Mitarbeitenden) in die Aktion zu springen. Führung kommt von „vorangehen“ – sie fordert und lebt Loyalität in allen Aspekten.

5. Führung braucht Vertrauen und Konsequenz

Sagen, was man tut – tun, was man sagt. Diese Binsenweisheit ist wohl das Kernprinzip guter Führung, welches heutzutage jedoch in vielen Unternehmen leidet. Die Gründe dafür sind vielfältig: aus Überbeschäftigung, Getriebenheit oder als Kollateralschaden einer volatilen Wirtschaftswelt.

6. Führung fordert und fördert das Beste

Führungskräfte sollten an das Beste in ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern glauben, das Beste in Ihnen fördern und auch fordern. Leistungsbereite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen auch gefordert werden. Wer dies als Triebfeder von Motivation zu nutzen versteht, hat den mächtigsten Hebel für außergewöhnliche Leistung gefunden.

Servant Leadership

Noch ein kurzer Exkurs: Bereits in den 1970ern wurde das Grundbild der Führung von Robert K. Greenleaf als Konzept des „Servant-Leader“ ausformuliert. Dieser „dient“ seinen Untergebenen und denkt zuerst an ihre Bedürfnisse, bevor er seine eigenen befriedigt. Nicht im Sinne einer Selbstaufgabe, sondern im Sinne des Vorangehens. Dieser Aspekt wird auch heute noch (direkt oder indirekt) in der „Management vs. Leadership“-Diskussion aufgegriffen und ist noch immer bedeutungsvoll.

Kennen Sie den Satz: „Man kommt wegen der Aufgabe, man bleibt wegen der Kollegen, man geht wegen der Führungskraft?“ Wie wäre es, diesen Satz Lügen zu strafen? Wie wäre es, die eigene Führungsarbeit an Prinzipien zu orientieren, die (im besten Fall) dazu führen, dass Ihre Mitarbeitenden Ihren Namen als Graffiti an eine Wand sprühen?

 

Nutzen Sie unsere Expertise!

Das Thema dieses Beitrags interessiert Sie? In unserem vieJournal-Newsletter teilen wir mit Ihnen regelmäßig Praxistipps und Praxiserfahrungen aus unserem Projektalltag. Bleiben Sie am Laufenden!

Newsletter abonnieren