Arbeitszufriedenheit steigern. Aber wie?

Die Arbeitszufriedenheit zu steigern, ist ein wichtiges Ziel der Personalarbeit. Denn erfolgreiche Unternehmen benötigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ihrer Arbeit zufrieden sind sowie täglich ihr Bestes geben wollen und können. Damit kommen wir auch schon zur alltäglichen Herausforderung: Wie kann man die Arbeitszufriedenheit effektiv steigern?

In immer mehr Unternehmen besteht der Anspruch, die Qualität der Arbeitsplätze positiv zu fördern. Man will ein „great place to work“ sein, in dem Mitarbeitende mit positiver Grundeinstellung an der Arbeit sind. Denn Zufriedenheit gilt weithin auch als Fundament für nachhaltiges Engagement.

Was ist Arbeitszufriedenheit?

Zufriedenheit wird dabei häufig mit einem innerpsychischen Soll-Ist-Vergleich beschrieben. Die Arbeitszufriedenheit basiert auf dem Abgleich von persönlichen Erwartungen und dem, was der aktuelle Arbeitsplatz tatsächlich bieten kann.

Auch wenn es in der Arbeitspsychologie neben dieser klassischen transaktionalen Sichtweise noch weitere Ansätze gibt – dieser grundlegende Soll-Ist-Vergleich bildet die Basis der meisten Modelle.

Mit diesen 5 Strategien steigern Sie die Arbeitszufriedenheit

Viele Unternehmen messen in Mitarbeiterbefragungen auch Einflussfaktoren der Mitarbeiterzufriedenheit. Aber welche Handlungsstrategien gibt es, wenn es um die nachhaltige Steigerung der Arbeitszufriedenheit der eigenen Belegschaft geht? Wir stellen fünf Strategien vor, mit denen Sie die Arbeitszufriedenheit in Ihrem Unternehmen steigern können.

1. Heben Sie das objektive Ist-Niveau auf das Soll-Niveau an

Die erste und die am häufigsten genutzte Strategie ist naheliegend: Der Arbeitgeber betrachtet die Lücke zwischen Soll und Ist und versucht diese zu schließen. Das Ziel besteht also darin, das Ist-Niveau anzuheben. Dies kann beispielsweise durch die Neuschaffung von Angeboten oder die Verbesserung von bestehenden Praktiken erfolgen.

Diese Vorgehensweise lässt sich am Beispiel des „Gehalts“ gut nachempfinden: Um die Gehaltsunzufriedenheit zu steigern, könnten Sie das Gehalt anheben oder eine neue Gehaltsstruktur etablieren.

2. Heben Sie die subjektive Wahrnehmung des Ist-Niveaus an

Eine weitere Handlungsstrategie, um die Arbeitszufriedenheit zu steigern, wäre die Etablierung von gezielten Maßnahmen, die die subjektive Wahrnehmung des Ist-Niveaus verbessern. Auch diese Strategie hat das Potenzial, die Lücke zwischen Soll und Ist zu schließen und die Arbeitszufriedenheit im Unternehmen nachhaltig zu steigern.

Bleiben wir beim Beispiel „Gehalt“: Man könnte die Unzufriedenheit adressieren, indem man verdeutlicht, welche geldwerten Vorteile neben dem Gehalt existieren. Dadurch wird die eigentliche Einschätzung des Gehalts relativiert. Mitarbeitende erkennen Vorteile, die sie vorher nicht sehen konnten.

Gleiches gilt auch für nicht-materielle Werte, denn Geld ist ja bekannterweise nicht alles.

3. Fördern Sie Selbst-Verantwortung

Unzufriedenheit entsteht häufig daraus, dass Menschen sich nicht in der Lage fühlen, ein Problem selbst und eigenverantwortlich zu lösen. Denn wenn man eine Situation selbsttätig lösen könnte, warum sollte man dann noch in der Unzufriedenheit verharren? Dementsprechend ist die Förderung von Selbstverantwortung auch eine Strategie, um die Arbeitszufriedenheit zu steigern.

Wenn es also um die Gehaltszufriedenheit geht, könnten Sie beispielsweise mit Belohnungsmodellen sichtbar machen, wie jeder, der unzufrieden ist, die eigene Situation verbessern kann.

4. Senken Sie das Soll-Niveau auf das Ist-Niveau ab

Ebenso ist es in manchen Situationen denkbar, eine zu hohe Erwartungshaltung (das Soll-Niveau) abzusenken. Um unser Beispiel erneut aufzugreifen, kann die klare Kommunikation von Gehältern dabei unterstützen, eine Erwartungshaltung schon früh zu kanalisieren. Transparenz kann dazu beitragen, größere Unzufriedenheit zu vermeiden.

Theoretisch könnte auch die Kommunikation von Vergleichswerten am Arbeitsmarkt zu einer Relativierung der Gehaltserwartungen führen – nämlich dann, wenn der Markt weniger hergibt als Mitarbeitende gedacht hätten. Ähnlich einzuordnen wäre es, wenn ein Arbeitgeber seiner Belegschaft mit entsprechender Transparenz verdeutlicht, warum keine Gehaltserhöhung erfolgen kann (zum Beispiel aufgrund eines wegbrechenden Großauftrages).

5. Relativieren Sie den Soll-Ist-Vergleich durch intervenierende Variablen

Die letzte Strategie, um die Arbeitszufriedenheit zu steigern, besteht darin, Mitarbeitenden Erfahrungen zu vermitteln, die ihre Sichtweise auf die Gesamtheit eines Themas in einen neuen Kontext rücken.

Beispielsweise wird eine CSR-Aktivität – wie das Kochen in einem Obdachlosenheim – zu einer neuen Perspektive auf materielle Dinge führen (zumindest kurzfristig). Damit wollen wir aber keineswegs jede CSR-Aktivität in ein taktisches Licht stellen. In gewisser Art und Weise kann sogar eine Job-Rotation im eigenen Unternehmen dazu führen, dass man die Qualitäten des eigenen Arbeitsplatzes wieder mehr zu schätzen weiß. Zum Beispiel wenn Führungskräfte oder Zentralmitarbeiterinnen und -mitarbeiter für kurze Zeit in einer Filiale, am Schalter oder in der Produktion arbeiten würden.

Steigern Sie die Mitarbeitermotivation mit der Arbeitszufriedenheit

Diese 5 Strategien sollen idealtypisch demonstrieren, dass es im Themenfeld „Arbeitszufriedenheit“ nicht immer darum geht, mehr von etwas zu geben. Das Themenfeld ist komplex und die innerpsychischen Prozesse vielschichtig. Nicht jede der genannten Strategien passt auf den ersten Blick zum Ziel, ein „great place to work“ zu werden, dennoch finden sie direkte oder indirekte Anwendung in der Praxis.

Seit 11 Jahren arbeiten wir mit Unternehmen an dem Ziel, positive Arbeitsplatzkulturen zu schaffen. Entsprechend liegen uns besonders die ersten drei Strategien am Herzen.

  1. Dinge, die bislang noch nicht positiv verwirklicht wurden, entsprechend zu verbessern.
  2. Mitarbeitenden ein breites Umfeld an positiven Arbeitsplatzmerkmalen zu bieten und dabei die transaktionale Ebene, um die transformationelle Ebene zu erweitern.
  3. Ein dynamisches Selbstbild fördern. Kurz gesagt: eine „Yes we can!“-Einstellung zu etablieren.

Auf diesem Nährboden wächst nachhaltige Mitarbeitermotivation und Engagement.

Erfahren Sie mehr über die Mitarbeiterzufriedenheit in Ihrem Unternehmen und messen Sie die Arbeitszufriedenheit mit einer Mitarbeiterbefragung!

 

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